Pläne der Gesobau AG

Januar/ Februar 2023

Skandalöses Vorgehen: Die Gesobau AG hat die alten überdimensionierten, nicht genehmigungsfähigen Bauvarianten von 2019 „umetikettiert“ und über die Hintertür des Sonderbaurechts direkt bei der Senatsbauverwaltung eine Baugenehmigung erhalten. Dieses Vorgehen ist skandalös!

Anwohner-Beteiligung gibt es auf diese Weise gar nicht, nicht mal eine offizielle Information. Im Gegenteil: Die Gesobau AG bemüht das desaströs gescheiterte „Patizipationsverfahren“ von 2019 als Legitimation für die Öffentlichkeit. Ein infames Vorgehen!

Mit diesem Vorgehen wird auch der „Klima-B-Plan“ des Bezirks, der eine verträgliche Bebauung von ca. 60 WE zulassen und die Bäume, den Spielplatz und die Grünflächen weitestmöglich schützen soll, vom Tisch gefegt! Rechtsgrundlage ist nun das befristete Sonderbaurecht für Flüchtlingsunterkünfte § 246 Abs. 14 BauGB und §2 Abs. 4 BauO Berlin. Es gelten so gut wie keine Voraussetzungen, wie es sonst bei einem normalen Bauantrag der Fall ist.

Vorgesehen sind 99 Wohnungen mit 422 Bewohnern in zwei fünfgeschossigen Häusern. Für einen Hausmeister, einen Pförtner und 3,5 Betreuungspersonen sind weitere 4 Räume geplant – weitere Räume für Waschmaschinen, Gemeinschaftsküchen etc.

Im Außenbereich soll es Aufenthalts- und Spielflächen für Kleinkinder und Jugendliche sowie Sitzmöglichkeiten und Fahrradabstellanlagen geben.

Klar zu erkennen ist, dass es sich um die genau gleichen Planungen handelt, für die die Gesobau AG 2020 keine Genehmigung bekam. Unglaublich!

Die Gesobau AG konterkariert den „Klima-B-Plan“ 3-88B, der gerade vom Bezirksamt Pankow aufgestellt wird. Die Gesobau AG missbraucht das Sonderbaurecht, um ihre massiven Bebauungspläne, ohne jegliche Beteiligung und vorbei am Bezirk und der Anwohnerschaft, durchzuboxen. Sie wirbt sogar damit, dass die Wohnungen später „als ganz normaler Wohnraum allen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen“ (siehe Gesobau AG-Webseite).

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2019/2020

Die GESOBAU AG hat folgende Bebauungsvarianten veröffentlicht. Sie spricht auf ihrer Website von ,,Abstimmungsergebnissen“. Es handelt sich hierbei aber um ein Bauprojekt, dass die Anwohnerschaft ablehnt. Wir Anwohner*innen wollen die Wohngrünflächen mit Spielplatz, altem Baumbestand und sozialen Treffpunkten, die Pankow so nötig braucht, erhalten und schützen!

Allein durch die „Baukörper“ sind mindestens 66 Bäume von Fällung bedroht! Natürlich noch nicht inbegriffen sind Flächen für Baustelleneinrichtung und -zufahrten, Lagerplätze für Baustoffe u.ä. bzw. Bäume, die durch die Bauarbeiten beschädigt werden und sterben.

Im sogenannten „Partizipationsprozess“ der Gesobau AG wurden wir Anwohner*innen zu keiner Zeit ernst genommen. Anregungen und Wünsche zur Neugestaltung oder Umgestaltung der viel zu massiven Baukörper wurden nicht aufgenommen. Eine Auswertung der Fragebögen, die die Gesobau AG während des ersten Corona-Shut downs verteilte, ergab den mehrheitlichen Wunsch der Anwohnerschaft nach Erhalt und Qualifizierung der Bäume und Wohngrünflächen.

Eine Chronologie zum „Partizipationsprozess“ der Gesobau AG aus unserer Sicht findet sich hier:

Im Laufe des „Partizipationsverfahrens“ verwarf die Gesobau AG das winzige sogenannte Haus 1. Sie wertet es als „massives Entgegenkommen“ an die Anwohner. Dabei war Haus 1 das einzige Haus, das aus städtebaulicher Sicht sinnvoll war, da es ein Anbau an eine Brandwand war und die Fläche wegen eines kleinen Parkplatzes teilweise schon versiegelt ist.