Pläne der Gesobau AG

Januar 2023

Die Gesobau AG hat die alten L-förmigen Bauvarianten von 2019 „umetikettiert“ und will die Bebauung so als Modulare Unterkunft für Geflüchtete (MUF) über ein bis Ende 2024 befristetes Sonderbaurecht durchboxen. Anwohner-Beteiligung gibt es auf diese Weise gar nicht, nicht mal eine offizielle Information. Für den Bauantrag ist jetzt die Senatsbauverwaltung zuständig. Der Bezirk Pankow (BVV und Bezirksamt) kann rechtlich nichts mehr machen.

Mit diesem Vorgehen wird auch der „Klima-B-Plan“ des Bezirks zum weitest möglichen Schutz der grünen Höfe, Bäume und des Spielplatzes vom Tisch gefegt! Rechtsgrundlage sollen nun § 246 Abs. 14 BauGB und §2 Abs. 4 BauO Berlin sein. Es gelten weniger Voraussetzungen als bei einem normalen Bauantrag.

Vorgesehen sind 99 Wohnungen mit 422 Bewohnern in zwei fünfgeschossigen Häusern. Für einen Hausmeister, einen Pförtner und 3,5 Betreuungspersonen sind weitere 4 Räume geplant – weitere Räume für Waschmaschinen, Gemeinschaftsküchen etc.

Im Außenbereich soll es Aufenthalts- und Spielflächen für Kleinkinder und Jugendliche sowie Sitzmöglichkeiten und Fahrradabstellanlagen geben.

Klar zu erkennen ist, dass es sich um die genau gleichen Planungen handelt, für die die Gesobau AG 2020 keine Genehmigung bekam. Unglaublich!

Die Gesobau AG konterkariert den „Klima-B-Plan“ 3-88B, der gerade vom Bezirksamt Pankow aufgestellt wird. Sein Ziel ist es, die grünen Höfe, die Bäume und den Spielplatz weitest möglich zu schützen und eine moderate Bebauung zuzulassen. Die Gesobau AG missbraucht das Sonderbaurecht, um ihre massiven Bebauungspläne, ohne jegliche Beteiligung, durchzuboxen. Sie wirbt sogar (am Beispiel des MUF in der Falkenberger Straße) damit, dass die Wohnungen später „als ganz normaler Wohnraum allen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen“ (siehe Webseite Gesobau AG).

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2019/2020

Die GESOBAU AG hat folgende Bebauungsvarianten veröffentlicht. Sie spricht auf ihrer Website von ,,Abstimmungsergebnissen“. Es handelt sich hierbei aber um ein Bauprojekt, dass die Anwohnerschaft ablehnt. Wir Anwohner*innen wollen die Wohngrünflächen mit Spielplatz, altem Baumbestand und sozialen Treffpunkten, die Pankow so nötig braucht, erhalten und schützen!

Allein durch die „Baukörper“ sind mindestens 66 Bäume von Fällung bedroht! Natürlich noch nicht inbegriffen sind Flächen für Baustelleneinrichtung und -zufahrten, Lagerplätze für Baustoffe u.ä. bzw. Bäume, die durch die Bauarbeiten beschädigt werden und sterben.

Im sogenannten „Partizipationsprozess“ der Gesobau AG wurden wir Anwohner*innen zu keiner Zeit ernst genommen. Anregungen und Wünsche zur Neugestaltung oder Umgestaltung der viel zu massiven Baukörper wurden nicht aufgenommen. Eine Auswertung der Fragebögen, die die Gesobau AG während des ersten Corona-Shut downs verteilte, ergab den mehrheitlichen Wunsch der Anwohnerschaft nach Erhalt und Qualifizierung der Bäume und Wohngrünflächen.

Eine Chronologie zum „Partizipationsprozess“ der Gesobau AG aus unserer Sicht findet sich hier:

Im Laufe des „Partizipationsverfahrens“ verwarf die Gesobau AG das winzige sogenannte Haus 1. Sie wertet es als „massives Entgegenkommen“ an die Anwohner. Dabei war Haus 1 das einzige Haus, das aus städtebaulicher Sicht sinnvoll war, da es ein Anbau an eine Brandwand war und die Fläche wegen eines kleinen Parkplatzes teilweise schon versiegelt ist.